Energie-Lehrfahrt des FDP-Ortsverbands Löffingen

Energie-Lehrfahrt

Bericht von Werner Adrion.

Einer alten Tradition folgend besichtigten wir am Samstag, den 30.07.2022, mit einer Fahrt mit reduzierten Teilnehmern, zu den Quellen unserer elektrischen Versorgung in Südbaden und der Schweiz. Seit dem Beginn unserer Planung hat sich die Energiesituation grundlegend verschärft und es war spannend, wie unser Nachbar Schweiz damit umgeht.

Für Teilnehmer aus dem Raum Freiburg kamen mit der Höllentalbahn nach Neustadt und wurden dort von den Löffingern inclusive Ernst und Doris Pfister, aufgenommen.

Über die „Drei Seen“ Route Titisee, Windgfällweiher und Schluchsee, gelangten mit einem Abstich zum Schwarzabruck-Becken, der Oberstufe der Schluchseewerke in Häusern. Dort wurde anhand von Folien die Funktionsweise der Speicherstufen aufgezeigt. Nach der Absage der Schluwe Atdorf zu bauen, war die Vorstellung, 1 m Seepegel tiefer fahren zu können, was die Hälfte der Kapazität von Atdorf ausgemacht hätte, jedoch ohne einen Euro zu investieren. Dem widersprach die Gemeinde Schluchsee massiv, ein Sommerpegel abgesenkt um einen Meter, hätte die Uferzone etwa um 10 m zur Seemitte verschoben.  Bad, Schiffanlegestelle usw. hätten deutlich sich im Uferschlick befunden.

Weiter ging es zum Visitor Center des AKW Leibstadt. Hier  wurden wir von Frau Sabine Fischer empfangen und professionell durch die Ausstellung geführt. Die Teilnehmer hinterfragten die Funktion, Entsorgung und die Sicherheitsstandarts. Eindrücklich war die Darstellung der Umhüllung des Reaktors, welcher im Bau umgeplant werden musste da die Boing 707 von den Jumbojets B 747 abgelöst wurde und nun diesem Typ standhalten muss. Der Vergleich zu Fessenheim, bezüglich auch der äußeren Sicherheitsbarriere mit einer Absturzsicherung eines Kleinflugzeuges C 172 brachte alle in großes Staunen.

Sehr interessant war die 3D Animation, die Sicht in das offene Reaktordruckgefäß und wie Brennstäbe gewechselt werden. Die Schweiz betreibt im Gegensatz zu Deutschland die AKW weiter.  Frage wie Entsorgung, neue AKW Technik sind ausführlich diskutiert worden. Auch hierzu gibt es eine interessante 3D Animation wie sich das in einigen hunderten oder tausenden von Jahren darstellen könnte.

Nach einem kurzen Besuch in der Cafeteria des Kraftwerkes nach ca. 2,5 Stunden ist es weiter zum Laufwasserkraftwerk Laufenburg (CH) gegangen, wo wir im Hof zu einer kurzen Rast und äußerlichen Besichtigung der Turbineneinläufe und Rechenanlage vornehmen konnten. Ein Übertritt über die Stauanlage auf die deutsche Seite haben wir getestet. Oberhalb des Kraftwerkes befindet sich das Gebäude der ehem. EGL (jetzt SWISSGRID) wo vor Jahren das südeuropäische Netz geregelt wurde. Ebenfalls im Anschluss daran ist die Groß-Umspannanlage Kaistenfeld (CH - 400/220/110 kV) im Volksmund „Stern von Laufenburg“ genannt.

Die Weiterfahrt Richtung Markgräflerland via Hartheim zur Schleuse und Wasserkraftwerk Fessenheim und danach weiter auf der französischen Seite zum Kraftwerk Vogelgrun und zur Schiffsanlegestelle Breisach. Um 15:15 Uhr starteten wir eine 2,5 stündige Panoramafahrt auf dem Altrhein und Seitenkanal. Wir visualisierten vom Wasser aus die Schlingenlösung zwischen Altrhein und dem Seitenkanal, wofür Alt-Bundeskanzler Adenauer den im Versailler Vertag zugesicherten hälftigen Stromertrag der Kanalkraftwerke verzichtete. Die Busfahrt nutzen wir auch teilweise um anhand von Illustrationen und Erklärungen die Energiegewinnung zu erklären

Auf dem Schiff wurde es dann mit Gutedel und Flammkuchen und viel Sonnenschein gemütlich, über Eichstetten und kurzen Sicht auf die Baustelle des Umspannwerkes traten wir nach einem sehr interessanten und ereignisreichen Tag die Heimfahrt an. Wir hatten die wesentlichen Schwerpunkte unserer Stromversorgung in Augenschein genommen und viele neue Erkenntnisse gewonnen.

Energie-Lehrfahrt
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